Projektvorstellung „Notinsel“

„Notinseln“ für die kleinen Mitbürger

Beim Familienstammtisch nutzten unsere Vorsitzende Franziska Heindl und unsere Beisitzerin Katja Bloßfeldt die Möglichkeit um das Projekt „Notinsel“ der Hänsel und Gretel Stiftung vorzustellen.

Was steckt hinter dem Projekt „Notinsel“?

Kinder sind vielen Gefahren meist schutzlos ausgelie-fert. Sie sind die Schwächsten und damit schutzbedürftigsten Mitglieder unserer Gesellschaft und verdienen unsere größte Fürsorge. Durch das Projekt „Notinsel“ sollen Kindern in Notsituationen Fluchtpunkte aufgezeigt werden, in denen sie Hilfe und Ansprechpartner finden. Das Projekt will Einzelhandelsgeschäfte, Banken, Apotheken usw. als Notinseln vernetzen.

Wovor sollen Notinseln schützen?

Die Bedrohungen für Kinder – beispielsweise auf dem Heimweg von der Schule oder dem Spielplatz – können vielfältig sein:
Wenn ein Kind sich von einer fremden Person verfolgt fühlt oder von anderen Kindern geärgert oder gar bedroht wird, dienen die Notinseln als Anlaufstellen, in denen es Hilfe bekommt und sich in Sicherheit weiß.
Viel häufiger widerfährt den Kindern aber „kleinerer Kummer“: Geldbeutel verloren, Schlüssel vergessen, Angst vor den größeren Jungs aus der höheren Jahrgangsstufe, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auch für diese Fälle sind die Notinseln Anlaufstelle und bieten Hilfe.
Notinseln sollen auch ganz praktische Hilfe leisten, z.B. mal mit einem Pflaster helfen.

Um welche Notfälle handelt es sich?

Oftmals handelt es sich um die kleinen „Wehwehchen des Alltags“, z. B. hat ein Kind seinen Schlüssel verloren, den letzten Bus verpasst, sich verlaufen oder verletzt. Hier reicht meist ein Anruf bei den Eltern oder ein Pflaster. Aber auch bei Hänseleien oder aggressivem Verhalten unter Kindern sollen die Notinseln als Zufluchtsorte dienen. Gerade die Gewalt unter Kindern darf nicht unterschätzt werden. Die Notinsel konnte schon in vielen ernsten Situationen helfen, z. B. wurden Kinder von Erwachsenen verfolgt oder in einem bekannten Fall aufgefordert, mit einem fremden Erwachsenen mitzugehen. Dies ist mit Sicherheit nicht an der Tagesordnung, aber jeder einzelne Fall, der glimpflich ausging, zeigt, wie wichtig das Projekt Notinsel ist.

Wer kann Notinsel werden?

Voraussetzung ist, dass es in der betreffenden Stadt bereits einen Notinsel-Standort-Partner gibt. Für Waldsassen wird die Junge Union diese Aufgabe übernehmen.
Gibt es einen Standort-Partner, können Geschäfte, welche über Publikumsverkehr verfügen und die folgenden Kriterien erfüllen, Notinseln werden:
• Ebenerdiger, im Erdgeschoss liegender Ladenraum
• Für Kinder von der Straße aus gut erreichbar (keine Geschäfte in Hinterhöfen etc.)
• Geregelte Öffnungszeiten (nicht nur zwei, drei Öffnungstage wöchentlich)

Wie werden Geschäfte zu Notinseln?

Infrage kommende Geschäfte möchten wir gerne aktiv und direkt ansprechen und so ein gut aufgestelltes Notinsel-Netzwerk erzielen. Die Geschäfte erhalten eine Selbstverpflichtung (auch genannt als: Notinsel-Geschäft-Vereinbarung) zur Unterschrift, mit der sie sich bereit erklären, einem Kind in einer Notsituation zu helfen. Alle Partnergeschäfte werden durch einen Notinsel-Aufkleber gekennzeichnet, der gut sichtbar für Kinder angebracht wird. Damit signalisieren sie Kindern ihre Hilfsbereitschaft im Ernstfall, verpflichten sich zum Hinsehen und Handeln und setzen ein deutliches Zeichen für den Kinderschutz und gegen potenzielle Täter. Die Mitarbeiter dieser Partnergeschäfte erhalten eine Handlungsanweisung, die genau beschreibt, was im Notfall zu tun ist. Neben der Hilfe in Notsituationen werden auch kleinere Wehwehchen und Alltagssorgen von den „Notinseln“ ernst genommen.

Wie erfährt mein Kind von den Notinseln?

Wir möchten den Kindern das Projekt gerne persönlich vorstellen und in Zusammenarbeit mit den Schulen und Kindergärten altersgerechte Info-Veranstal-tungen durchführen. Natürlich sollen auch Lehrer, Erzieher und pädagogisches Personal informiert und mit eingebunden werden. Sie sollen gleichzeitig als Multiplikatoren fungieren und als Ansprechpartner für die Kinder zur Verfügung stehen. Idealerweise informieren sie zu Beginn eines jeden Schul- und Kin-dergartenjahres die „Neuankömmlinge“ in einer Themenstunde über die Notinseln.

Ansprechpartner:
Katja Bloßfeldt (0152 08652688)
Franziska Heindl (0162 29882593)